Alle(s) unter einem Dach - Vielfältige Angebote im Malteser Campus

Susanne Behem-Loeffler (Campus-Leiterin) und Moustafa Masoud (Koordinator) Foto: Lisa Schleif-Zimmermann
Foto: Sabine Wigbers

Aber der Ort ist viel mehr als das: Im Malteser Campus finden seit dem Umbau und der Eröffnung im November 2022 unterschiedliche Menschen und Generationen zueinander. „Das Besondere am Campus ist das Zusammenspiel von beeindruckenden Räumlichkeiten und den vielen Hilfsangeboten, hinter denen engagierte Menschen stehen, die jede und jeden willkommen heißen“, sagt Campusleiterin Susanne Behem-Loeffler.

Ehemalige Kirche als vielseitige Eventlocation

Die repräsentative Plaza (der ehemalige Kircheninnenraum), zwei Seminarräume und eine Campus-Küche bieten flexible Nutzungsmöglichkeiten und können für verschiedene Anlässe gemietet werden. „Bei uns tagen Firmen, wir veranstalten Konzerte, hier finden Meditationskurse statt, Modelabels nutzen die Plaza für exklusive Events, eine junge afghanische Modedesignerin hat die Plaza für ein Fotoshooting genutzt“, berichtet Susanne Behem-Loeffler. Am Campus finden zudem Jobmessen, Flohmärkte und Treffen lokaler Initiativen, Parteien und Vereine statt. 

Beratung in allen Lebenslagen

Zentral sind die unterschiedlichen Hilfs- und Beratungsangebote, die die Malteser mit Unterstützung verschiedener Kooperationspartner machen. So kommen hier täglich in zwei Kursen Menschen mit Migrationshintergrund und/oder Fluchterfahrung zu sogenannten Erstorientierungskursen zusammen. Diese Kurse benötigen sie, um in Deutschland bleiben zu dürfen und ankommen zu können. Der Sozialdienst katholischer Frauen bietet am Campus eine Beratung für Schwangere und Familien an. Zudem ist der Jugendmigrationsdienst vor Ort, ein Beratungsangebot (organisiert von In Via Hamburg) für junge Menschen, das Unterstützung und Hilfe im Alltag in Deutschland bietet. Frauen haben die Möglichkeit, in speziellen Kursen das Fahrradfahren zu lernen, das ihnen in ihren Heimatländern oftmals verboten war.

Das Angebot „Mentale Gesundheit“ richtet sich an Menschen, die eine Fluchterfahrung machen mussten und die aufgrund von Gewalt, dem Verlust von Familienangehörigen und dramatischen Erlebnissen während ihrer anstrengenden Migrationsreise nach Europa unter psychischem Stress geraten sind. Eine Workshopreihe zu verschiedenen Themen im Bereich mentale Gesundheit will helfen, diese Erlebnisse zu verarbeiten. Eine Juristin und rechtliche Betreuerin bietet kostenlose Beratungsgespräche an.

Im ambulanten Hospizdienst der Malteser werden ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen und -begleiter geschult und eingesetzt, um Menschen am Lebensende sowie ihre Angehörigen in Pflegeeinrichtungen oder zu Hause zu unterstützen. Zudem werden regelmäßig „Letzte Hilfe Kurse“ angeboten. Diese Kompaktschulungen vermitteln Laien Grundkenntnisse im Umsorgen von Sterbenden.

Angebote für Seniorinnen und Senioren

In direkter Nachbarschaft zum Campus befindet sich das Malteserstift St. Maximilian Kolbe, das vollstationäre Pflegeplätze sowie Kurzzeitpflege für Menschen bietet, die vorübergehend auf Pflege angewiesen sind. Ergänzt wird dieses Angebot durch betreutes Wohnen, das älteren Menschen die Möglichkeit gibt, selbstständig zu leben und gleichzeitig Unterstützung und Serviceleistungen in Anspruch zu nehmen.
Aber nicht nur die direkt benachbarten, sondern alle älteren Menschen aus dem Stadtteil, sind regelmäßig eingeladen, an Kreativangeboten und Koch-Events teilzunehmen. Hier engagieren sich Ehrenamtliche, die einen Migrationshintergrund haben: Gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren malen und basteln sie, fahren sie in einer Rikscha durch den Stadtteil, kochen und essen gemeinsam und sorgen so für einen lebendigen Austausch zwischen Generationen und Kulturen. „Das ist eine Win-win-Situation für die Seniorinnen und Senioren und für die Geflüchteten – beide Seiten brauchen sich gegenseitig“, sagt Moustafa Masoud, Koordinator am Campus.

Und es ist noch vieles geplant: Die Malteser Werke betreiben in Wilhelmsburg eine Unterkunft für Geflüchtete. „Gemeinsam haben wir weitere Projekte geplant, so zum Beispiel ein Konzert mit Kindern aus der Ukraine. Auch starten wir mit der Initiative „Gärtnern im Stadtteil“, durch die wir Senioren aus dem Stadtteil und Menschen aus der Ukraine zusammenbringen möchten“, verrät Susanne Behem-Loeffler.

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